D‘ Red zum 18. Februar 1947-2017

 

Wieso sitzid mer hüt eigentlich zäme do inne. Ja, mir fiired de 70. Geburtstag vo üs, dä Luzerner Original Guggemusig 4711, aber uf en Art jo au de vo euch allne, oder wenigstens vo fascht allne do inne.

 

Luschtig, sich vorzstelle, dass die meischte vo do inne, die letschte viele Jahrzähnt villicht währet de Fasnachtszyt immer wärid go Schifahre, oder irgend wohie go Ferie mache, oder ei Makromehkurs nachem andere, mägemine sertigi für Fortgschritteni, gmacht hättid. Also weiss Gott was, anstatt sich mit Guggemusig umezquäle.

 

Wenn ebe nid die Initalzündig dur üse Sepp Ebinger und sine Lüt vo de erschte Stund erfolgt wäri.

 

Aber!

Wie chömed mir uf das Datum 18. Februar 2017, reschpektiv 18. Februar 1947. Nid öppe wills hüt zuefellig grad Samschtig isch, nei, 1947 isch de 18. Februar uf de Güdiszischtig gfalle.

 

Und um dee Güdiszischtig 1947 goots ebe.

 

Ich sälber han de Sepp Ebinger i de 13 Johr, won ich ne no als aktive Tambourmajor erlebt han, wenigstens drümol ghört, bluemig und detailrich verzelle -sletscht mol aber no relativ churz vor sim Tod - wie si d‘Guggemusig agfange händ. Er hed do debi ganz klar nie vomene Schmutzige Dornschtig gret, sondern ganz eidütig immer vom Zischtigobig.

 

Das het er au inere Radiosändig 1979 so verzellt. Losed mer ne doch grad schnell sälber a.

und zwar hämmer das bewusst am Schluss vo de Fasnacht gmacht.  am Zischtig, de isch jo gar fuul, de isch das eso entstande.

 

Aber mir händ ä ghört: Ah, vor drissig Johr genau, aso anno, jetzt isches 31 Johr. Sletscht Johr hämmer s’drissgjöhrig Jubiläum gha, das wär also 78 – 48, wärs gsii

 

1948!  Gopfertori!

Wenns drum gange isch, s‘ Johr vo der Entstehig vo de Guggemusig z‘  säge, het de Sepp sich luschtigerwies, usert einisch imene Ziitigsinterwiu vo 1965, nie uf de vo ihm so viel thematisierti Zischtigobig vo de Geburt bezoge, sondern immer ufs Johr 1948, wo d’ Musig di ganz Fasnacht umegloffe isch. 

 

D’ Luzerner Guggemusig het denn au 1958 mit de Glimmerspinner am Umzug, 1968 mit em HD Läppli und am Monschter vom gliche Johr mit emene Geburtstagstorte-Gwändli jubliert. Jä isch denn de bewussti Zischtig gar erscht 1948 gsi?

 

 „Züge-Ussage“ i öpis vo über hundert Zitat zu dere grundsätzliche Frog 1947 oder 1948 vo de Luzärner Original Guggemusig, womer zum Teil unterem hüt so aktuelle Chürzel „Altarnativi Fakte“ chönti zämefasse, sind sehr vielsiitig:

 

Sechs Ussage meinid üsi Musig heigs scho 1946 oder gar 1945 gä, drissig meinid 1947, 37 ig gsend das 1948, hingäge bemerket 16 das es üs wenigschtens scho 1949 sicher gid.

Explizit als Gründig oder Geburtsjohr bezeichnet 19 Meinige 1947, 11 1948, 4 1949 und eini gar 1950 oder spöter.

 

Belegbari Tatsach isch, dass di effektivi Gründig vo de „Luzerner Guggenmusik“ erscht am 19. Dezember 1949, anlässlich vo de erschte Generalversammlig erfolgt isch.

 

De Beginn vom Ganze, also die eigentlichi Geburt amene Zsischtigobig gset ei Stimm 1946, 7 anderi 1947 und 5 erscht 1948.

 

Do hämmer jo en schöne Solot !

D‘ Guggemusig isch 1948 die ganzi Fasnacht unterwegs gsi. Do de zue hani folgendes: De Carlo Largi und de Richard Kolb, das sind zwee wo vom Dornschtig Morge 1948 aa i de Lozärner Guggemusig mitgmacht händ. Sie händ üs vor 9 Johr ihre Gschicht verzellt: De Carlo isch vor de Fasnacht 1948 vom Fugi Fuchs, amene Grümpeltouriner z’ Cham für die scho existierendi Guggemusig agworbe worde und de Richard und es paar anderi Kollege vo de Feldmusig Luzärn, sind noch ere Prob im alte Restaurant Concordia, recht knapp vor de Fasnacht 1948, überschnoret worde, i de Guggemusig mit z’mache, denn mer het Lüt gsuecht, wo au es Instrumänt hend chöne spiele. De Sepp sig schints a dem Obig i der Spööti au no de bii gsi. Die beede Herre sind übrigens uf de erste Fotene 1949 vo üsere Musig abbildet. Sie gsend die erste Bilder i der Endlosshow, wo sie binere Spänd ad Umchöschte vo dem Obig ab 10 Franke oder no lieber es bitzli meh uf emene Sticker hüt überchömid.

Also, die Gschichte und es gäbti no vieli anderi, schlüsstet us, dass d‘ Geburt vo de Luzerner Guggenmusig erscht am Güdiszischtig 1948 erfolgt isch, oder de Sepp wär de gar nid de Gründer vo de Musig. Aber das chan mer mit fueg und recht, völlig usschlüsse.

 

Wenn de bewussti Zischtig erscht im 1948 gsi wär, wärs au es bitzeli schwierig s‘ erschti Kunschtblatt vo de Luzärner Guggemusig, wo de Röbi Wyss uf’s Johr 1948 gmacht hett, z’ erchläre. Ihr gsend en Reproduktion uf em Programm vom hütige Obig.

 

De Röbi Wyss het übrigens, genauso wie de Bruno Koch, de Gründer vo de Bohèmemusig, bim Sepp Ebinger gschaffet.

 

1971 isch de Sepp sletscht Mol mit üs als Tambourmajor mitgloffe, nachdem scho ab 1968 oft de Urs Bucher das Amt bi Abweseheite vom Chef usgüebt het. Das Problem vom schnelle Abgang oder vom gar nid Uftauche vo de mängisch mimosehafte Tambourmajore hets jo früener i viele Luzerner Guuggemusige gä, wen ich mich nid tüsche.

 

Hüt wüssed mer wenigschtens was sie stattdesse gmacht händ: Die sind alli goge Makromee- oder Teigdekorationsförmlikürs bzueche.

 

Nach erfolgriche Johr, hämmer uf d‘ Fasnacht 1977 innerhalb vo den Musig vieli Diskussione und gar Striit über d’Art und Wis, wie mer sell wiiter Guggemusig mache, gha. Unter anderem isch, nach miner Erinnerig, do debii au d‘ Diskussion ufcho, dass eigentlich, ebe wäge dem Seppizischtig, i dem Johr üse Geburtstag wär und nid erscht 1978.

 

Do isch doch de Sepp Ebinger wieder uftaucht und isch 1977 sogar mit üs als 86 gischts Mitglied am Monschter mitgloffe. Er het vo sim Buechprojekt verzellt. Er hed denn sehr aktiv mit es paarne us üsne Reihe, das mit em selber frogwürdige 800 Johr Stadtjubiläum verhänkte Werk „Luzern 770 Jahre ohne, 30 Jahre mit Luzerner Guuggenmusig“ ufs Johr 1978 usegä. Dodrin chund doch de viel verzellti Zischtigobig nid vor, will sich de Sepp denn, was d’Johreszahle agoth, sälber wiedersproche hätti.    

 

Sooo:

Anere Vorstandssitzig am 1. März 1986, het de achtchöpfig Vorstand eistimmig de Beschluss gfasst, ab sofort 1947 als Geburtstag vo de Luzerner Original Guggenmusig z’fiire, was mer de au scho 1987 mit de Fäschtsamichläus gmacht händ.

Vo wäge de Zueverlässigkeit vo Ussage zu früene Fasnachtsbegebeheite hani do no es anders luschtigs Biespiel: Wenn isch üsi Luzerner Guggenmusig erschtmols am Fritschiumzug mitgloffe: Einisch heissts 1947 und zwar zäme mit ere Basler Gugge, 1948 meinid sechs, do devo au viermol mit de Basler Gugge (das seit unter anderne usgrächnet au üse Bume Max), 1949 simmer erschtmols debi gsi, seit denn no eine.

 

Würklich richtig isch aber erscht 1950. Ab do isch d‘ Luzärner Original Guggenmusig, ganz elei, ohni Baslergugge am Umzug mitgloffe, aber scho 1959 wieder sletscht Mol.

D’ Uswahl vo teilwiese post facts wäri au bi andere Theme richhaltig!

 

Aber jetzt zum Schluss no öpis ganz anderes:

 

Üsi Musig het de scho gnännti Urs Ulrich Bucher massgäblich gformt, ja eigetlich meh als de Sepp das schlussendlich gmacht het. Das zeigt nur scho die Tatsach, dass er 54 Joohr aktiv gsi isch, de Sepp aber nume 24. De Urs isch vo 1967 bis 1993 Presidänt und ab 1968 teilwies, und vo 1972 - 1993 ganz üse Tambourmajor gsi. De Sepp isch mit 71 1983 gstorbe und het als aktive Fasnächtler mit 59 gi ufghört, de Urs het no bis zu sim Tod 2002 im Alter vo 76 gi, aktiv Fasnacht gmacht.

 

Üsi Musig isch massgeblich dra Schuld, dass s‘ Monsterkonzert ufem Hirsche- und denn uf em Mühliplatz gmacht worde isch. Us üser Musig use sind, näbscht de Chatze 1949 und indirekt d‘ Vorläufermusig vo de Bohème, 1960 die bis hüt revolutuionäre Vikinger entstande. Mit em Sujet „Lieber Rot als Tot“ hämmer 1965 als erschti, anstatt Charivari, es Sujet für die ganz Musig usserhalb vom Umzug igfüert. De Sepp isch wesentlich dra Schuld, dass d‘Idee vom 1. Guggali 1969 real worde isch. De scho fascht legendäri Stadtkesseltreff vo de vier Alte, vom Urs Bucher und üsere Musig 1970 lanciert und schliesslich ä no de 1997, a üsem 50 jährige Jubiläum agfangeni und bis hüt bestehendi Bassistenkongress, zeiget das d‘ Soome immer wieder irgendwie vom chlini Pflänzli, wo de Sepp agseit het, wiiter gange sind.

 

Zum endgültige Abschluss nomol viele Dank a alli wo do sind, a alli wo irgendwenn und irgendwo oder immer no am grossartige Ereignis Luzerner Fasnacht mitgwürkt händ oder immer no mitwürkid. Es lohnt sich und macht Spass.

 

Mir, d‘ Luzerner Guggemusig 4711, wänd do no lang mithalte und mir  nämid doch de Rot a, wo de Werner Tschümperlin imene Zitigsartikel unterem Titel „Es begann am 18. Februar 1947“ vor e paar Johr vorgschlage het: Fiired mir doch eifach alli drei Date:

 

1947 Geburt   1948 Läufig   1949 Gründet

 

 

13. Februar 2017 Toni Hofmann

 

 

 

 

 

2023